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Ratgeber

Avocadobaum: Steckbrief und Pflegehinweise

Früchte an Avocadobaum
Lesezeit 9 Minuten
Inhalt :
Der Avocadobaum – das Wichtigste in Kürze
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Die Avocado ist das Superfood schlechthin und wird auch hierzulande immer beliebter. Aus den Supermarktregalen ist die gesunde und leckere Frucht kaum mehr wegzudenken – doch wo kommt sie eigentlich her und wachsen Avocados als Bäume auch in Deutschland? In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du alles über den Avocadobaum und wie du Avocadopflanzen richtig pflegst.


Der Avocadobaum – das Wichtigste in Kürze

  • Herkunft: Mexiko und Zentralamerika
  • Verbreitung: weltweit in feuchtwarmen Gebieten
  • botanischer Name: Persea americana
  • Familie: Lorbeergewächse
  • Wuchs: Kleinbaum/Strauch, 1–2 Meter im Topf
  • Blätter: grün, länglich, immergrün
  • Blüten: klein, grünlich bis gelblich, Blütezeit April/Mai
  • Frucht: essbar, Beere mit großem Kern/Samen
  • Standort: sonnig, warm, windgeschützt
  • Boden: nährstoffreich, humos, durchlässig
  • Pflege: hoher Wasser- und Nährstoffbedarf, sonst pflegeleicht
  • Ernte: je nach Sorte und Region unterschiedlich
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Woher kommt die Avocado?

Ursprünglich stammen Avocadobäume aus den tropischen Regenwäldern Mexikos und Zentralamerikas. Heute ist der Anbau weltweit verbreitet – Avocados wachsen dort, wo es ein feuchtwarmes Klima gibt. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts findet man auch im Mittelmeerraum Avocadobäume vor. Typische Anbaugebiete sind die Tropen, Türkei, Südafrika, Israel, Kalifornien, Chile, Kolumbien, Peru, Australien, Neuseeland, Teile Südspaniens sowie Italien, Portugal und Afrika.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Avocado in größeren Mengen exportiert. Seitdem wächst die Nachfrage stetig. Die in Europa verkauften Früchte stammen größtenteils von Avocadobäumen aus Israel, Südafrika oder Spanien – je nach Jahres- und Erntezeit.

Die Namen der Avocado

Ihr botanischer Name lautet „Persea americana“, besser bekannt ist sie jedoch als Avocado. Diese Bezeichnung leitet sich vom aztekischen „ahuacatl“ ab, was so viel wie Hoden bedeutet. Jedoch wurde die Frucht in altem Spanisch in Avocado umbenannt, und das wiederum heißt übersetzt Advokat.

Früher hatte die Frucht auch noch andere Beinamen – wie Avocadobirne (aufgrund der Form), Alligatorbirne (aufgrund der Schale) oder Butterfrucht bzw. Butterbirne (aufgrund des cremigen Fruchtfleischs). Die Avocado gehört zur Familie der Lorbeergewächse und ist mit Pflanzen wie dem Echten Lorbeer oder dem Zimtbaum verwandt.


Wie sieht ein Avocadobaum aus?

Avocadobaum

Avocadopflanzen bringen nicht nur leckere Früchte hervor, sondern können auch zu stattlichen Bäumen heranwachsen. Die Belaubung ist schön anzusehen, weshalb Avocadobäume hierzulande auch gute Kübel- und Zimmerpflanzen abgeben oder als Bepflanzung für Balkon oder Terrasse dienen.

Vorsicht: Für Tiere sind alle Teile der Avocadopflanze giftig – auch die Frucht selbst. Für Menschen ist in der Regel (es gibt Ausnahmen) ausschließlich das Fruchtfleisch essbar.

Wuchs und Höhe: Wie groß wird ein Avocadobaum?

Avocadobäume wachsen strauchig und mit ausladenden, breiten Kronen. Sie gelten botanisch je nach Kultivierung als Bäume oder Sträucher. Ausgewachsene Avocadobäume in der Natur können bis zu 20 Meter groß werden – ausgewachsene Avocadopflanzen hierzulande erreichen nur eine Größe von bis zu zwei Metern. Ihre Rinde ist glatt und aschgrau, ihr Holz weich. Avocadobäume haben verhältnismäßig dünne Stämme, können dafür aber mehrstämmig wachsen. Auch die Zweige sind sehr dünn, weshalb sie bei stärkerem Wind leicht brechen.

Blätter, Blüten und Früchte des Avocadobaums

Form und Farbe der festen Blätter des Avocadobaums erinnern an Lorbeerblätter – dunkelgrün bis grünbraun, mit einer ledrigen Oberfläche und einer länglichen, lanzettlichen Form. Avocadobäume sind immergrün und verlieren ihr Laub nur bei extremer und länger anhaltender Trockenheit. Kleine, gelblich bis grünlich gefärbte Blüten wachsen rispenartig und bilden später die eigentliche Avocado aus.

Die Frucht ist eigentlich eine Beere und enthält einen hellbraunen bis braunen Kern, der knapp 15 % der Frucht ausmacht. Dieser Kern ist gleichzeitig auch der Samen. Je nach Sorte kann eine Avocado birnenförmig, eiförmig oder rundlich sein. Auch ihre Schale unterscheidet sich sortenweise – sie ist ledrig und fest, kann runzlig oder glatt sein. Die Schalenfarbe reicht von mittel- bis dunkelgrün über dunkelrot bis zu schwarz. Das weiche Fruchtfleisch ist hellgrün oder gelblich, oft mit einem leichten Farbverlauf nach außen. An der Luft oxidiert es schnell und wird dunkel – etwas Zitronensaft kann dem vorbeugen.


Sortenvielfalt der Avocado

Heute kommen Avocadobäume weltweit in etwa 400 verschiedenen Kultursorten vor. All diese Variationen entstammen einer Züchtung aus den drei Sorten, die die Natur uns geschenkt hat. Sie werden als M-, W- und G-Typen bezeichnet – aufgrund ihrer Herkunft:

Typ Herkunft Eigenschaften
M Herkunft Mexiko Eigenschaften Die Frucht ist klein und birnenförmig, hat einen hohen Fettgehalt und aromatische Blätter.
W Herkunft Westindien Eigenschaften Avocados dieses Typs sind recht groß, eiförmig, wässrig und sehr empfindlich. Sie haben einen niedrigen Fettgehalt.
G Herkunft Guatemala Eigenschaften Diese Früchte sind eher rundlich, haben eine dicke und raue Schale sowie einen mittleren Fettgehalt.

Aus den Supermärkten in Deutschland kennt man vorwiegend zwei Sorten: Hass und Fuerte. Die Hass-Avocado ist die wohl bekannteste. Sie ist klein, eher rundlich und hat eine dunkle, dicke und warzige Schale. Sie ist keine Züchtung, sondern eher eine zufällige Mutation eines einzigen Avocadobaums – von diesem ausgehend wurde die Sorte anschließend vermehrt. Eher birnenförmig und mit grüner Schale ist die Sorte Fuerte eine gute Alternative und außerdem etwas größer als die Hass-Avocado.

Die kernlose Avocado ist eher selten. Sie entsteht aus unbefruchteten Blüten der Sorte Fuerte und bildet keinen Samen aus. Sie ist klein, länglich und hat eine dünne Schale, durch die ihr weiches Fruchtfleisch regelrecht ausgedrückt werden kann. Die sogenannte Avocadito – auch als Cocktail-Avocado, Cuke, Finger-Avocado oder Mini-Avocado bezeichnet – sah man früher als Ausschuss bei der Ernte an, mittlerweile wird sie aber gezielt geerntet.


Ab wann trägt ein Avocadobaum Früchte?

Avocadobaum mit Früchten

Wer Avocados ernten möchte, muss geduldig sein. Erst nach zehn oder noch mehr Jahren trägt eine herkömmlich ausgesäte Avocadopflanze Früchte. Spezielle Sorten bilden schon nach zwei Jahren Blüten und Früchte aus – das trifft jedoch nur auf veredelte Avocadobäume zu. Wie lange ein Avocadobaum tatsächlich braucht, bis er Früchte trägt, hängt von sehr vielen Faktoren ab – wie dem Klima, den weiteren Standortbedingungen und der Pflege. Außerdem ist zu beachten, dass der Avocadobaum kein Selbstbefruchter ist und daher mindestens noch ein weiterer, gleichzeitig blühender Avocadobaum in der Nähe gepflanzt werden muss.

Tipp: Wie du Avocados anpflanzen und vermehren kannst, liest du in einem separaten Ratgeberartikel.


Avocadobäume richtig pflegen

Bei der Pflege von Avocadopflanzen ist besonders auf geeignete Bedingungen zu achten. Der Baum braucht – wie in seiner Heimat – einen warmen, sonnigen Standort. Im Hochsommer verträgt er auch leichten Schatten. Ideal ist ein (beheizter) Wintergarten oder ein Südfenster, wo der Avocadobaum viel Licht bekommt.

Im Sommer darf der eingetopfte Baum auch in den Garten oder auf den Balkon bzw. die Terrasse, wenn der Platz windgeschützt ist. Um Früchte auszubilden, empfiehlt sich ein Standort im Gewächshaus, denn dort herrscht das benötigte feuchtwarme Klima. Der Avocadobaum bevorzugt nährstoffreiche, humose und durchlässige Erde.

Avocado gießen und düngen

Was den Wasser- und Nährstoffbedarf angeht, ist der Avocadobaum recht gierig. Besonders Wasser braucht er viel – gieße daher sehr regelmäßig, aber mäßig. Staunässe verträgt der Avocadobaum genauso wenig wie Trockenheit, daher solltest du die Erde immer gleichmäßig feucht halten. Das Pflanzbehältnis sollte mit einer Drainageschicht und einem Abflussloch ausgestattet sein. Wie oft du deinen Avocadobaum gießen musst, hängt von Standort und Temperatur ab: Je wärmer die Pflanze steht, desto mehr Wasser benötigt sie.

Von Frühjahr bis Herbst solltest du die Pflanze düngen – am besten mit flüssigem Kübelpflanzendünger, den du alle ein bis zwei Wochen über das Gießwasser verabreichst. Ab Oktober werden die Düngergaben eingestellt, um die Überwinterung vorzubereiten.

Info: Braune Ränder am Laub des Avocadobaums zeigen meist Trockenheit oder einen Nährstoffmangel an – spätestens jetzt solltest du deine Avocado gießen und die Düngung überprüfen sowie die braunen Blätter entfernen.

Avocadobaum schneiden und umtopfen

Ein Gehölzschnitt ist beim Avocadobaum nicht notwendig, da sein Wuchs von Natur aus gut verzweigt verläuft. Lediglich zu lange, kranke oder beschädigte Triebe solltest du im Frühjahr zurückschneiden.

Da Avocadobäume sehr schnellwüchsig sind und kräftige Wurzeln ausbilden, müssen sie in regelmäßigen Abständen in ein größeres Pflanzgefäß gesetzt werden. Besonders in jungen Jahren ist der Topf schnell durchwurzelt – deshalb empfiehlt es sich, jedes Frühjahr die Pflanzen umzutopfen. Ist der Avocadobaum etwas größer und älter, genügt das im Abstand von zwei bis drei Jahren.


Wie überwintert man einen Avocadobaum?

Es gibt keine winterharten Sorten der Avocado, da alle Sorten tropischen Ursprungs sind. Nicht winterhart bedeutet, dass der Avocadobaum zur kalten Jahreszeit geschützt werden muss. Das Überwintern der Avocadopflanze sollte drinnen erfolgen – am Fenster, im Wintergarten oder im Gewächshaus.

Auch im Winterquartier benötigt der Avocadobaum sehr viel Licht. Die Temperatur sollte aber nur zwischen 7 und 15 Grad betragen. Kurzzeitig vertragen Avocadopflanzen auch niedrigere Temperaturen, doch keinesfalls unter 3 Grad. Überwinternde Pflanzen werden weniger gegossen, die Erde muss aber immer feucht bleiben. Düngergaben bleiben im Winter aus.


Krankheiten und Schädlinge

Avocadobaum befallen von schädlingen

Insgesamt ist der Avocadobaum robuster, als man ihm zutraut. Lediglich Pilze an Wurzeln und Früchten können gelegentlich auftreten – meist infolge von Pflegefehlern wie falscher Wasser- oder Düngergabe. Die Schadpilze sollten behandelt und die Pflanze anschließend gut gepflegt werden.

Im Winterquartier können Avocadobäume außerdem von Schild- oder Wollläusen befallen werden. Überprüfe regelmäßig die Blätter und bekämpfe die Schädlinge schnellstmöglich. Wenn es im Sommer im Haus zu trocken ist, treten auch manchmal Spinnmilben auf. Sie können bereits durch Ansprühen mit Wasser entfernt werden, wenn der Befall noch gering ist.


Verwendung der Avocadofrucht

Avocados werden in der Regel roh verzehrt – ohne Schale und Kern. Das sehr weiche Fruchtfleisch eignet sich als Brotaufstrich oder zur Zubereitung von Cremes und Dips, wie Guacamole, oder auch als Salatzutat. Die Früchte des Avocadobaums sind reich an ungesättigten Fettsäuren und Kalium und somit sehr gesund. Sie enthalten bis zu 30 % Fett, was sie so streichzart macht. Aus der Avocado gewonnenes Öl lässt sich als Speiseöl verwenden, findet jedoch in der Kosmetik mehr Anwendung.

So erkennst du reife Avocados und lagerst sie richtig

reife Avocados

Wenn die Schale auf Druck leicht nachgibt, ist die Avocado reif. Außerdem verliert die Schale in reifem Zustand ihren Glanz. Im Supermarkt bekommt man häufig sehr feste Avocados – sie reifen zu Hause nach und sind somit länger lagerfähig als bereits weich gekaufte Früchte. Durch das Einwickeln in Zeitungspapier oder die Lagerung neben Äpfeln reifen Avocados übrigens schneller nach.

Gelagert werden Avocados in der Regel bei Raumtemperatur. Im Kühlschrank sollten nur ausgereifte Früchte aufbewahrt werden, da sie sonst nicht mehr nachreifen können und hart bleiben bzw. ungenießbar werden.

Info: Am Avocadobaum werden die Früchte nie ganz reif. Sie fallen vorher ab und reifen am Boden nach. Avocados für den Verkauf werden daher frühzeitig geerntet und reifen erst im Supermarkt oder zu Hause vollständig aus.


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