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Ratgeber

Parkett verlegen: So wird’s richtig gemacht

Parkettboden in Zimmer
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:
Was macht Parkett aus?
Alle Schritte anzeigen
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten
Dauer: Je nach Fläche mind. einige Stunden
Werkzeuge: Wasserwaage, Bleistift, Nägel, doppelseitiges Klebeband, Gummihammer, Fuchsschwanzsäge, Distanzkeile, Zugeisen; optional: Fließspachtelmasse, Spachtel, Parkettkleber, breiter Pinsel, Atemschutzmaske

Parkettboden ist zeitlos und vielseitig. Er passt sich jedem Einrichtungsstil spielend leicht an, von edel und elegant bis zu stylisch oder verspielt. Holzsorte und Verlegetechnik spielen dabei eine wichtige Rolle. Echtholzparkett kann aus Harthölzern wie Eiche und Buche oder eher weichen Holzarten wie Fichte und Kiefer gefertigt sein. Willst du den schicken Bodenbelag in deinen vier Wänden verwenden, erfährst du in diesem Ratgeber, wie du schnell und einfach Parkett selbst verlegen kannst.


Was macht Parkett aus?

Parkett ist als Echtholzboden ein Naturwerkstoff und besitzt eine warme Ausstrahlung und gute Wärmespeicherfähigkeit. Das gilt auch für günstigeres Holzparkett, dessen Schichten miteinander verpresst oder verklebt sind. Je nach Holzart und Qualität ist Parkett sehr belastbar und wirkt sich positiv auf das Raumklima aus, da das Holz Schadstoffe aus der Luft filtern und feuchtigkeitsregulierend wirken kann.

Im Gegensatz zu Laminat kannst du Parkett abschleifen und damit relativ problemlos erneuern. Das macht Parkett zu einem äußerst langlebigen Bodenbelag, der oft mehrere Generationen von Nutzern überdauert und zu jeder Zeit und nach jeder Modernisierung weiterhin seinen ganz unverwechselbaren Charme versprüht. Es gibt also viele gute Gründe, zu Hause Parkett zu verlegen. Mit der folgenden Anleitung kannst du sofort zur Tat schreiten.

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1. Schritt: Untergrund prüfen und ggf. bearbeiten

Estrich verlegen

Prüfe zunächst den Boden, auf den du das Parkett legen willst. Der Untergrund muss sauber, trocken und eben sein. Überprüfe Letzteres mit der Wasserwaage und gleiche etwaige Unebenheiten mit Fließspachtelmasse aus. Ist der gesamte Boden wellig oder stark beschädigt, lohnt es sich, neuen Estrich zu verlegen und damit den perfekten Untergrund für dein neues Parkett zu schaffen.

Sind alle Vorarbeiten abgeschlossen, reinigst du den Boden gründlich, sodass keine Staub- oder Schmutzreste zurückbleiben.


2. Schritt: Dampfbremse verlegen

Abhängig vom Untergrund ist die erste Schicht eine Dampfbremse. Das ist eine PE-Folie, die das Parkett vor Feuchtigkeit von unten schützt – die etwa von frischem Beton abgegeben werden kann. Bei der Parkettverlegung auf mineralischen Untergründen solltest du sie immer anbringen. Lege die Folie in überlappenden Bahnen aus und stelle sicher, dass sie an den Wänden etwa 2 cm hochsteht. Fixiere sie mit doppelseitigem Klebeband.


3. Schritt: Trittschalldämmung verlegen

Trittschalldämmung aus Kork

Nun folgt die Trittschalldämmung. Diese besteht meist aus Holzfaserplatten, Kork oder Schaumstoff, die auf dem Boden ausgelegt werden. Die einzelnen Bahnen oder Platten musst du nicht verkleben; achte jedoch darauf, dass sie auf Stoß liegen und sich nicht überlappen. Möchtest du dein Parkett „schwimmend“ verlegen, solltest du auf jeden Fall eine Trittschalldämmung auslegen.


4. Schritt: Parkett vor dem Verlegen akklimatisieren lassen

Bevor du nun endlich den Parkettboden verlegen kannst, musst du das neue Bodenmaterial erst einmal im Raum lagern. Auf diese Weise kann es sich an die Raumtemperatur und an die Luftfeuchtigkeit gewöhnen. Das ist wichtig, damit es sich später nicht verzieht und unschöne Bodenwellen verursacht.

Lagere das Parkett für 48 Stunden waagerecht und verpackt in dem Raum, in dem du es später verlegen möchtest. Eine Raumtemperatur zwischen 18 und 26 °C ist zu empfehlen.


5. Schritt: Verlegerichtung planen

Die Wirkung deines Parketts hängt maßgeblich von der Verlegerichtung ab. Liegen die Dielen quer zu Tür und Fenstern, geben Licht und Schatten dem Raum mehr Tiefe. Um einen kleinen Raum optisch zu strecken, legst du das Parkett parallel zur längeren Wand.

Natürlich stehen dir auch verschiedene Muster und Formen zur Wahl, um dein Holzparkett zu verlegen. Zu den bekanntesten zählen das Fischgrät- und das Mosaikmuster.


6. Schritt: Parkett richtig verlegen

Parkett verlegen

Hast du die Verlegerichtung entschieden, kannst du nun endlich dein Parkett verlegen. Beginne mit der ersten Diele in einer Ecke des Raumes. Lege sie mit der Nut an die Wand und stelle mit Abstandskeilen die benötigten Dehnungsfugen von etwa 1,5 Zentimeter zu jeder Wand her. Das ist nötig, damit das Holz „arbeiten“ kann und keine Wellen entstehen, falls es sich ausdehnt. Anschließend bringst du die nächste Parkettdiele an. Vermutlich wirst du Klickparkett verlegen, weil das in Eigenregie am einfachsten ist und die besten Ergebnisse erzielt. In diesem Fall setzt du die Diele in einem kleinen Winkel (etwa 20 bis 30 Grad) mit der Nut an die Feder der liegenden Diele und drückst sie dann nach unten, bis du das Klicken hörst. Bleibt danach noch eine kleine Lücke, klopfst du die Diele mit einem Hammer vorsichtig fest. Bei anderen Arten von Parkett werden die Teile ineinander eingehängt oder sogar miteinander an der Nut verklebt.


7. Schritt: Letzte Diele einer Reihe zurechtschneiden

Fahre auf diese Weise fort, bis du an der gegenüberliegenden Wand angelangt bist, wo du mit hoher Wahrscheinlichkeit das Endstück zuschneiden musst. Drehe die letzte Diele dafür um, lege sie an die vorherige Diele an und kennzeichne die Schnittstelle. Denke daran, mindestens 1 cm Platz für eine weitere Dehnungsfuge für das Parkett zu lassen! Schneide das Stück dann mit einem Fuchsschwanz auf der Unterseite (um es nicht zu zerkratzen) zu und bringe es mithilfe des Zugeisens an.

Genauso gehst du auch vor, wenn du Aussparungen für Heizungsrohre in das Parkett schneiden musst.


8. Schritt: Weitere Reihen von Parkettboden verlegen

Parkett Untergrund

Die nächste Dielenreihe beginnst du mit dem Rest des gekürzten Endstücks der ersten Reihe. Lege das Parkett Reihe für Reihe an und klopfe es vorsichtig mit dem Hammer fest. Achte dabei darauf, dass ein Versatz von etwa 30 cm entsteht. Das dabei entstehende Muster nennt sich Schiffsbodenverband.

Hast du eine Parkettvariante, deren Teile du lediglich einhängen musst, erübrigt sich das Festklopfen mit dem Hammer.


9. Schritt: Abschlussarbeiten

Parkett Sockelleisten

Nun fehlen nur noch die Sockelleisten und eventuelle Übergangsprofile, die andere Flächen vom Parkett abgrenzen – etwa im Türbereich, wo verschiedene Bodenmaterialien aufeinandertreffen. Entferne die Distanzkeile, schraube die Sockelleisten an die Wand (nie in den Boden), und fertig ist dein neuer Parkettboden.


Parkett verkleben

Parkett Kleber

In bestimmten Fällen bietet es sich an, das Parkett zu kleben, statt es „schwimmend“ zu verlegen – beispielsweise dann, wenn im Untergrund eine Fußbodenheizung eingebaut ist; oder wenn bei größeren Flächen ein Nachfedern vermieden werden soll, was bei der „schwimmenden“ Parkettverlegung durchaus auftreten kann.

Parkett zu verkleben, bedeutet einen größeren Aufwand und höhere Kosten, es ist aber ebenso keine Raketenwissenschaft und wird ähnlich wie beim oben beschriebenen Schritt 3 durchgeführt. Du benötigst lediglich den passenden Parkettkleber, den du vorher mit einem Pinsel auf den Untergrund aufbringst. Achte dabei darauf, dass du eine Atemschutzmaske trägst und den Raum regelmäßig lüftest.

Beachte auch die Trockenzeiten des Leims. Die Angaben findest du auf der Verpackung des Parkettleims. Rechne mit mindestens 12 Stunden Wartezeit, bevor du die Sockelleisten anbringen und andere Abschlussarbeiten durchführen kannst.


Fertigparkett verlegen: praktische Hinweise auf einen Blick

  • Parkett-Verlegerichtung: Bei länglichen Räumen empfiehlt sich die Parkettverlegung in Längsrichtung; ist der Raum quadratisch, ist eine Ausrichtung parallel zum Lichteinfall immer eine gute Idee.
  • Dehnungsfugen: Je nach Fläche des Fußbodens solltest du nicht nur zum Wandabschluss, sondern auch im Raum selbst Dehnungsfugen einplanen, damit das Parkett arbeiten kann. Ab einer Breite von 8 m und einer Länge von 12 m benötigst du zusätzliche Dehnungsfugen zwischen einzelnen Parkettelementen.
  • Türrahmen und Heizungsrohre: Hier ist es erforderlich, das Parkett entsprechend zuzuschneiden – es sei denn, es handelt sich um Türzargen aus Holz. Diese kürzt du mit einem Fuchsschwanz, damit das Parkett darunter passt. Schnittstellen für Heizungsrohre verdeckst du später mit einer Heizkörperrosette.
  • Fischgrät-Parkett: Möchtest du klassisches Fischgrät-Parkett verlegen, kannst du es „schwimmend“ verlegen oder verkleben. Das Verlegen selbst ist etwas komplizierter, da das Muster in einem bestimmten Winkel verlegt werden muss. Wenn du dir vorher eine Zeichnung anfertigst oder auf dem Boden Hilfslinien einzeichnest, gelingt dir die Parkettverlegung aber ganz bestimmt.
  • Materialmenge: Grundsätzlich kann es nicht schaden, bei der Parkettverlegung 10 % mehr Material einzuplanen, als die Bodenfläche eigentlich benötigen würde. So hast du genügend Parkett als Ausgleich für Verschnitt übrig und kannst darauf zurückgreifen, wenn zukünftig einmal der Austausch einer Diele nötig wird.
  • Pflege: Wer Echtholzparkett verlegen will, sollte den Holzboden gut pflegen und das Parkett bisweilen abschleifen. Nutze nur nebelfeuchte Tücher (aber nie ein Mikrofasertuch) zum Wischen, verzichte auf aggressive Reinigungsmittel und behandle dein Parkett gelegentlich mit Parkettlack oder -öl. Staubsaugen ist kein Problem, solange der Sauger nicht in hoher Drehzahl arbeitet.

Wenn du magst, kannst du auch den toom Baumarkt Handwerksservice in Anspruch nehmen, der das Parkettverlegen für dich übernimmt.


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